Stadtgeschichte Sonsbeck

Sonsbeck - Daten und Fakten zur Geschichte

2000 v.Chr.

--Funde am Strohweg bezeugen eine Besiedlung schon vor 4000 Jahern zur Jungsteinzeit.

100-450 n.Chr.

Römische Baufragmente wie die 1976 gefundene römische Wasserleitung am Tüschenwald belegen römische Besiedlung entlang der Heerstraße Velno - Xanten.

450

Stärker werdende bäuerliche fränkische Besiedlung.

1000

Erste urkundliche Erwähneng in Urkunden des Hauses Aspel bei Rees.

1100

Einfluss der Grafen von Cleve als kölnisches Lehen. Hofbau am Dassendahler Weg ,als Sitz des Amtmann.

1203

Urkundlicher Bericht über die Einrichtung der Pfarre Sonsbeck. Bau der Kapelle als Pfarrkirche. (Gerebernuskapelle)

1320

Graf Dietrich IX. verleiht den Sonsbeckern die Stadtrechte. Verbunden hiermit Gerichtsbarkeit mittels 3er Schöffengerichte in Sonsbeck, Sonsbeckerbruch und Labbeckerbruch. Bau der Stadtmauer mit Wall und Graben sowie Nord und Südtor.

1417

Das gräfliche Schloß wir dam Standort des heutigen Kastell fertiggestellt.

1431

Herzog Adolf II. verleiht den Sonsbeckern Marktrecht.

1427

Stiftung des Beginenklosters, dem Andreaskloster als Frauenkloster.Hier enstehen in den Jahren 1456 - 1530 berühmte Gebetshandschriften.

1431

Baubeginn der großen Pfarrkirche "Maria Magdalena".

1517

Der große Brand der Stad vernichtet große Teile derselben und auch weite Bereiche des Klosters.

1525

Christian S`Grootens wird als Sohne der Notars und Richters Peter S`Grootens geboren. Er gehört zu den großen Kartografen des 16. Jahrhunderts. Berühmt sind sein "BRÜSSELER ATLAS" 1573 und sein "MADRIDER ATLAS" 1592.

1635

Mitten im "Dreißigjährigen Krieg" wird Sonsbeck von der Pest befallen. Später ist diese Zeit als "dat groote stierff" in die Geschichtsbücher eingegangen. Ein Denkmal an der Stadtdmauer erinnert daran.

1700

Sonsbeck erlebt eine neue Blüte als Töpferstadt.

1798

In Folge des Vertrages von Basel wird das Rheinland und somit auch Sonsbeck französisch.

1801

In Folge der französischen Besatzung verliert Sonsbeck die Stadtrechte.

1814

Unter preußischer Verwaltung bilden sich die sebstständigen Gemeinden Sonsbeck, Labbeck und Hamb als Bürgermeistereien.

1935

Zusammenführen der Gemeinden als Amtsverwaltung Sonsbeck. Zugehörig zun Kreis Moers.

1945

Der Frontverlauf des 2.Weltkrieges zerstört große Teile der Gemeinde Sonsbeck.

1969

Zusammenschluß der Bürgermeistereien zur Gemeinde Sonsbeck im Rahmen der Funktionalreform NRW.

1974

2. Funktionalreform NRW. Sonsbeck kommt zum Kreis Wesel.

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DE SONSBECKSE WORTEL

Sonsbeck im Oktober 2000

Aus dem niederdeutschen Platt frei übersetzt und aus der Erinnerung nacherzählt von

Georg Weber

Es war einmal vor sehr langer Zeit, ich meine so, es war ihm frühen Sommer 1623 oder war es etwa 1632, da war kriegerische Zeit* und die Bürger mussten auf der Hut sein vor streunenden Söldnerhorden und allerlei Gesindel. So auch die Sonsbecker, die inzwischen ihre gar treffliche Stadt mit großer Mauer und stattlichen Toren schützten. Eines Tages, der Nachtwächter machte wie immer seine späte Runde, bemerkte er mit großem Schrecken, dass der Riegel am Stadttor fehlt. Er sucht ihn lange, kann ihn aber nicht finden und in seiner großen Not schließt er das Tor mit einer Mohrrübe, sein Weib hatte sie ihm zum knabbern auf den nächtlichen Gang mitgegeben. Etwas war ihm allerdings entgangen. Er war nicht der einzige Lebende welcher noch unterwegs war. Auch ein Ganter, schon längst vom täglichen Ausgang auf der Stadtbleiche vor den Toren heimgekehrt, hatte noch keine Ruhe finden können, war ausgebüchst aus seinem maroden Stall und schnatterte gelangweilt durch die Gassen, hier und da noch etwas Fressbares zu ergattern denn allerlei Nahrungsreste fanden nach dem Nachtmahl den Weg in die Gosse. Man kann die Freude des Federviehs verstehen als es plötzlich die prächtige Möhre im Riegel des Stadttores erkannte. Gleich machte es sich über diese her und verputzte sie mit Stumpf und Stiel, nicht ahnend hierbei die ganze Stadt jedwedem Gesindel ausgeliefert zu haben. In der Tat hatten nächtens heimlich schleichende Vagabunden, des offenen Tores Gelegenheit nützend, manches teures Stück entführt. So schimpften viele Bürger als sie in der Früh das Fehlen ihrer Esel, Hühner oder sonstiger Habe bemerkten. Die Geschichte machte schnell die Runde und wie fast immer brauchten die, welche den Schaden hatten, für den Spott nicht zu sorgen. " De Sonsbeckse Wortel "* war zum geflügelten Wort für Einfalt und Unvorsicht geworden und findet auch heute noch hin und wieder den Weg über die Lippen eines Kervenheimers, Winnekendonkers und Veeners oder gar Xanteners und Gelderianers. Die Sonsbecker hören das gar nicht so gerne und gar manche Keilerei in Verteidigung der Ehre unserer Stadt hat so den Anfang gefunden und für manchen Fremden hat es dann das Ende bedeutet.

1.) siehe auch dreißigjähriger Krieg 1618-1648

2.) Während einer Seeschlacht im Spanischen Erbfolgekrieg 1702-1714 hat ein rheinischer Schiffssöldner statt der Ankerkette den Bodenstöpsel einer Fregatte gezogen. Die letzten Worte des Kapitäns beim Untergang des Schiffes waren, "esto un zanahoria de Sonsbeck "

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